ABR-Tests

Was ist ein ABR-Test?

Ein ABR-Test (Auditory Brainstem Response Test) misst die Nervenaktivität eines großen Bereichs der Hörbahn. ABR-Messungen kommen zur Anwendung bei der Diagnose von Hörproblemen oder bei Hörscreenings, um Hörstörungen zu erkennen. Diese Hörstörungen können hierbei im Zusammenhang mit dem Innenohr oder mit subkortikalen auditorischen Strukturen stehen. Ein ABR-Hörtest analysiert zu diesem Zweck die Nervenaktivität vom Hörnerv bis zum unteren Hirnstamm. Elektroden nehmen die gesamte elektrische Aktivität von der Hautoberfläche auf, einschließlich besagter Hirnaktivität, Muskelaktivitäten (sogenanntes myogenes Rauschen) und elektromagnetischen Interferenzen. Das ABR-Messgerät analysiert all diese Aktivitäten, indem es nach spezifischen Mustern sucht, welche auf eine normale Umwandlung von Schall in elektrische Aktivität und deren Verarbeitung durch den auditorischen Hirnstamm hinweisen. Verschiedene Läsionen des auditorischen Systems beeinträchtigen die Fähigkeit der Cochlea, Schallwellen in Nervenreize umzuwandeln und diese elektrischen Impulse an das Gehirn weiterzuleiten.

Wie wird ein ABR-Test durchgeführt?

Zur Durchführung eines ABR-Tests werden auf der Kopfhaut des Patienten Elektroden angebracht. Eine gute Signalqualität wird durch eine entsprechende Vorbereitung der Haut erzielt, um so die Leitfähigkeit zu fördern. Ein elektrisches Potenzial mit sehr niedrigen Amplituden wird verstärkt und aufgezeichnet, während das ABR-System den Ohren akustische Stimuli präsentiert. Es ist keine Antwort vom Patienten erforderlich. Allerdings sollte der Patient entspannt sein, um genaue Ergebnisse zu erhalten. Das ABR-Gerät analysiert die elektrische Aktivität und zeigt die Ergebnisse auf dem Bildschirm an. Die ABR-Screeninggeräte von MAICO geben anhand aussagekräftiger statistischer Testmethoden entweder ein „UNAUFFÄLLIG“- oder ein „AUFFÄLLIG“-Ergebnis aus. Somit unterstützen unsere Geräte den Benutzer bei der Durchführung dieses empfindlichen Tests.

Wann ist ein ABR-Test notwendig?

Bei Neugeborenen-Hörscreenings wird ein ABR-Hörtest in der Regel als Folgetest nach einem OAE-Test (otoakustische Emissionen) durchgeführt. Während ein OAE-Test lediglich die Hörfunktion bis zur Cochlea bestätigen kann, handelt es sich beim ABR-Test um einen umfassenderen Hörtest. Denn durch ihn kann die*der Audiologe*in die Verarbeitung eines akustischen Reizes durch den auditorischen Hirnstamm beurteilen. ABR-Tests können grundsätzlich bei Personen aller Altersstufen durchgeführt werden. Am häufigsten werden Sie jedoch im Rahmen von Neugeborenen-Hörscreenings eingesetzt, da sie keine aktive Antwort des*r Patienten*in erfordern und hinter der Cochlea gelegene Läsionen lokalisieren können, die das Gehör beeinträchtigen.

Warum das Neugeborenen-Hörscreening für die Kinder und für uns so wichtig ist, erfahren Sie in unserem Video:

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